Finanzpolster Was ist eigentlich Crowdfunding

Was ist eigentlich Crowdfunding?

Aufgrund der niedrigen Zinsen auf Sparbücher suchen immer mehr Sparer nach alternativen Anlageformen. Dabei stoßen sie immer öfters auf Crowdfunding. Mit Crowdfunding (auf Deutsch Schwarmfinanzierung) hast du die Möglichkeit dich durch deine Finanzierung an dem Erfolg eines Unternehmens oder Projektes zu beteiligen.

Was ist Crowdfunding?

Viele haben den Begriff schon mal irgendwo gehört, aber können noch wenig damit anfangen. Dann gibt es ja noch ähnliche Begriffe wie Crowdlending, Crowdinvesting, donation-based Crowdfunding, reward-based Crowdfunding und noch einige mehr. Was ist jetzt was?

Unter Crowdfunding versteht man, wenn eine Menschenmenge mit kleinen Beträgen die Umsetzung einer Idee oder ein bestimmtes Vorhaben finanzieren.

Die Idee des Crowdfundings ist nicht neu. So wurde der Sockel der Freiheitsstatue durch viele Spender finanziert.

Crowdfunding über das Internet wie wir es heute kennen, kommt aus den USA. Zu den Vorreitern gehören Indiegogo und Kickstarter, die vor ungefähr zehn Jahren gegründet wurden.

Crowdfunding in Österreich

Crowdfunding hat ein beeindruckendes Wachstum in Österreich zu verzeichnen. Während vor vier Jahren fast niemand mit dem Begriff etwas anfangen konnte, wurden im ersten Halbjahr 2017 fast 60 Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast 20 Mio. Euro finanziert. Mittelfristig rechnet die WKO mit einer Finanzierung von 320 Millionen Euro pro Jahr.

Die vier Varianten des Crowdfundings

Lending based Crowdfunding

Der Geldgeber verleiht sein Geld an ein Unternehmen oder eine Privatperson und bekommt nach einer vereinbarten Zeit das geliehene Geld samt Zinsen.

So haben Rapid Wien und Austria Wien über die Plattform CONDA für ihre neuen Fußballstadien 3 Mio EUR bzw. 1,5 Mio EUR von der Crowd eingesammelt. Die Geldgeber werden fix mit 3% p.a bzw. 2,5% p.a entlohnt. (Die zusätzlichen Bonuszinsen hängen mit dem sportlichen Erfolg der Vereine zusammen)

Immobilien Crowdfunding zählen ebenso zu dieser Kategorie. Die beiden größten Immobilien Crowdfunding Plattformen Homerocket und Dagobertinvest haben innerhalb der letzten zwei Jahren fast 25 Mio EUR eingesammelt. Dagobertinvest wirbt mit 5-8% Verzinsung im Jahr. Die bisherigen Projekte von Homerocket versprechen eine ähnliche Zinsspanne.

P2P Kredite zählen ebenso zu den Vertretern der Lending based Crowdfunding. Lese dazu folgenden Artikel.

Equity based Crowdfunding

Equity based Crowdfunding, auch bekannt als Crowdinvesting ist eine Beteiligungsfinanzierung von Unternehmen (meist Startups). Der Geldgeber ist mittels Genussscheinen an einem Unternehmen beteiligt und profitiert von einer möglichen Wertsteigerung des Unternehmens. Diese Art von Finanzierung ist in Österreich zugunsten von Lending based Crowdfunding stark zurückgegangen.
Zu den erfolgreichsten Projekten in Österreich zählt das Getränk „Omi’s Apfelstrudel“ mit über 700.000 EUR Crowdfunding in zwei Runden.

Reward based Crowdfunding

Der Geldgeber erhält für die Unterstützung kein Geld, sondern eine materielle Anerkennung. Das ist zum Beispiel ein Produkt oder eine Dienstleistung.

Das bisher erfolgreichste Projekt in Österreich ist die 1,5 Mio EUR Finanzierung des Projektes „Bergbahn Schlossalm“ für den Ausbau von Skiliften, Berg- und Talstationen in Bad Hofgastein. Als Vergütung erhielten die Geldgeber Gutscheinen für Liftkarten.

Zu einem weiteren sehr erfolgreichen Reward based Crowdfunding Projekt zählt „simon – Das Mini Kraftwerk“. Die Finanzierung von 654.000 EUR durch fast 1000 Leute ermöglichte die Serienproduktion von „simon“, einer revolutionären Solaranlage für die Stadt. Die Geldgeber bekamen als Gegenleistung die Solaranlage zu einem reduzierten Preis.

Donation based Crowdfunding

Geldgeber beteiligen sich mit kleinen Beträgen an einem Projekt oder an einer Idee und erhalten keine (kaum eine) Gegenleistung. Oft werden Künstler oder Kunstprojekte finanziert.

Im Sommer 2015 versuchte ein Brite über die Plattform Indiegogo 1,6 Milliarden EUR für die Rettung von Griechenland einzusammeln. Leider ist die Finanzierung nicht zustande gekommen, da die 1,6 Milliarden EUR Fundingschwelle nicht erreicht wurde, sondern „nur“ zwei Millionen EUR.

Für die Finanzierung des Wahlkampfs 2017 hat ÖVP Chef Sebastian Kurz über seine Wahlkampfseite ebenso ein Crowdfunding Projekt gestartet.

Fazit

Sowohl Investoren als auch Unternehmen profitieren sehr stark von den Vorteilen des Crowdfundings. Mit 15 Crowdfunding-Plattformen und finanzierten Projekten in Höhe von ungefähr 20 Mio EUR im ersten Halbjahr 2017, ist Österreich in der Crowdfunding-Szene gut vertreten. Je nach den jeweiligen Gegenleistungen, welche der Geldgeber erhält, werden die 4 Arten des Crowdfundings unterschieden.

Finanzpolster ist bisher an 30 Projekten und Unternehmen beteiligt und hat auch schon in zwei Startups investiert, die insolvent wurden. Insgesamt ist die Bilanz sehr positiv und Finanzpolster freut sich über die regelmäßigen Ausschüttungen. Trotzdem solltest du die Risiken nicht außer Acht lassen. ->höhere Renditen =höheres Risiko

Im nächsten Artikel erfährst du von den 6 guten Gründen für Crowdfunding und 6 Dinge, die du als Crowdinvestor beachten sollst.

Teile uns deine Erfahrung mit. Bist du auch schon Crowdinvestor?

Der vollständigkeitshalber weitere Plattformen aus Österreich

www.crowd4climate.org -Klimaschutzprojekte

www.dasertragreich.at österreichische KMU

www.finnest.com etablierte mittelständische Unternehmen

www.firstcap.eu Startups und KMU

www.rendity.com -Immobilienprojekte

www.wemakeit.com -innovative und kreative Projekte

www.reval.co.at -Immobilienprojekte

www.respekt.net -Sozialprojekte

www.crowdfunding.at  -Sozialprojekte

Bekannte Plattformen aus Deutschland und international

www.bergfuerst.de -Immobilien

www.companisto.com -Startups

www.seedmatch.de -Startups

www.econeers.de -erneuerbare Energie

www.kickstarter.com/ – einer der größten Plattform für kreative Projekte

www.indiegogo.com/de -Film, Musik, Kunst, Soziales etc.

Bildnachweis: AndreyPopov | Bigstock

Gleich weiterlesen...

Kommentare

  • Bist du selbst bei allen empfohlenen plattformen dabei?
    Bedeutet das nicht auch ne enorme menge an aufwand (ROTI?)?
    Sonst würde natürlich ein satz zu jedem warum du sie dir angesehen hast manchmal helfen 🙂

  • Hi Finanzpolster,

    ich bin seit einiger Zeit bei Dagobertinvest und Immofunding. Ich kann die beiden Plattformen nur empfehlen. Werde demnächst andere Plattformen testen und ein Portfolio von Projekten aufbauen.

    • Hallo Thomas,
      danke für deinen Kommentar. Bei Immofunding bin ich bisher noch nicht. Werde mir bei Gelegenheit die Plattform mal ansehen.

      schöne Grüße

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